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Der Sommer ist da! Während wir Menschen uns auf Eis, Freibad und Sonnenschein freuen, kann die Hitze für unsere pelzigen Freunde schnell gefährlich werden. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen Hund sicher durch die heißen Tage zu bringen. Egal, ob du einen kleinen Chihuahua oder einen großen Schäferhund hast – mit diesen Tipps bleibt dein Vierbeiner cool und gesund!
Warum Hunde mit Hitze anders umgehen als wir
Hast du dich schon mal gefragt, warum dein Hund an heißen Tagen so schnell hechelt und müde wird?
Das hat einen einfachen Grund: Hunde können nicht wie wir Menschen am ganzen Körper schwitzen!
Stell dir vor, du könntest nur an deinen Füßen schwitzen – genau so ist es bei Hunden!
Sie haben nur an ihren Pfotenballen Schweißdrüsen. Das reicht natürlich nicht aus, um den ganzen Körper zu kühlen.
Deshalb hecheln Hunde: Beim Hecheln atmen sie schnell ein und aus, wodurch Feuchtigkeit von ihrer Zunge und aus ihrem Maul verdunstet.
Diese Verdunstung kühlt sie ab – ähnlich wie wenn du dir nach dem Schwimmen nass aus dem Wasser kommst und der Wind dich abkühlt.
Ein hechelnder Hund kann bis zu 400 Mal pro Minute ein- und ausatmen! Das ist seine Klimaanlage.
Aber wenn es zu heiß wird, reicht selbst das nicht mehr aus.
Gefahr im Auto: Ein Backofen auf vier Rädern

Hast du gewusst, dass ein Auto an einem sonnigen Tag mit 25°C Außentemperatur innen nach nur 30 Minuten bis zu 46°C heiß werden kann?
Das ist heißer als ein Backofen auf niedriger Stufe!
Wichtig: Lass deinen Hund NIEMALS im Auto zurück – auch nicht „nur kurz“ und auch nicht mit geöffnetem Fenster!
Selbst mit leicht geöffneten Fenstern steigt die Temperatur im Auto gefährlich schnell an.
Für einen Hund kann das tödlich sein. Sein Körper überhitzt, und das kann zu schweren Schäden an Gehirn, Herz und anderen Organen führen.
Was passiert bei einem Hitzschlag?
Wenn ein Hund zu heiß wird, kann er einen Hitzschlag bekommen. Das ist super gefährlich und kann so ablaufen:
- Der Hund hechelt sehr stark
- Er wird unruhig oder sehr müde
- Er taumelt oder kann nicht mehr richtig laufen
- Sein Zahnfleisch wird dunkelrot oder bläulich
- Er kann bewusstlos werden
Ein Hitzschlag ist ein absoluter Notfall! Wenn du diese Anzeichen siehst, musst du sofort handeln und zum Tierarzt fahren.
Welche Hunde müssen besonders aufpassen?
Nicht alle Hunde sind gleich hitzeempfindlich. Besonders aufpassen müssen:
Hunde mit kurzer Nase (Brachyzephale Rassen)
Mops, Bulldogge, Boxer oder Pekinese haben es besonders schwer. Ihre kurze, flache Nase macht das Atmen und Hecheln viel schwieriger. Sie können bis zu 40% weniger Wärme über die Atmung loswerden als Hunde mit langer Nase.
Dicke Hunde
Übergewichtige Hunde haben es doppelt schwer: Das zusätzliche Fett isoliert wie ein dicker Pullover, und sie müssen sich mehr anstrengen, um sich zu bewegen. Dadurch produzieren sie noch mehr Körperwärme.
Alte oder kranke Hunde
Senioren oder Hunde mit Herz-Kreislauf-Problemen können Hitze schlechter ausgleichen. Ihr Körper arbeitet nicht mehr so effizient wie bei jungen, gesunden Hunden.
Welpen
Kleine Hundebabys können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren wie erwachsene Hunde.
Hunde mit dichtem oder dunklem Fell
Stell dir vor, du müsstest im Sommer einen dicken, schwarzen Pullover tragen – nicht angenehm, oder? Ähnlich geht es Hunden mit dichtem oder dunklem Fell.
Coole Tricks: So hilfst du deinem Hund bei Hitze

1. Timing ist alles: Die richtige Gassi-Zeit
Im Hochsommer solltest du die Hauptspaziergänge auf die kühleren Tageszeiten verlegen:
- Früher Morgen (vor 8 Uhr)
- Später Abend (nach 20 Uhr)
In der Mittagshitze zwischen 11 und 16 Uhr sollte dein Hund möglichst im Schatten bleiben. Kurze Pinkelpausen reichen dann völlig aus.
Pfoten-Check: Um zu testen, ob der Boden zu heiß für deinen Hund ist, drücke deine Handfläche 5 Sekunden auf den Asphalt. Ist es für deine Hand unangenehm heiß, ist es auch für die Pfoten deines Hundes zu heiß!
2. Wasser, Wasser, überall!
Hunde brauchen im Sommer viel mehr Wasser als sonst. Ein mittelgroßer Hund (etwa 20 kg) trinkt an heißen Tagen bis zu 1,5 Liter Wasser!
Tipps für genug Flüssigkeit:
- Stelle mehrere Wassernäpfe in der Wohnung auf
- Nimm immer eine Wasserflasche und einen Reisenapf mit
- Wechsle das Wasser mehrmals täglich (frisches Wasser wird lieber getrunken)
- Einige Hunde mögen Eiswürfel im Wasser oder zum Knabbern
Coole Idee: Friere Brühe in Eiswürfelformen ein. Diese Brühe-Eiswürfel sind ein erfrischendes Leckerli und liefern gleichzeitig Flüssigkeit.
3. Schwimmen und Plantschen
Viele Hunde lieben Wasser! Wenn dein Hund gerne schwimmt, ist das eine tolle Möglichkeit zur Abkühlung. Aber Vorsicht:
- Nicht alle Hunde können von Natur aus schwimmen
- Achte auf sichere Gewässer ohne starke Strömung
- Vermeide Gewässer mit Blaualgen (die können giftig sein)
Auch ein Kinderplanschbecken im Garten oder ein Rasensprenger kann für viel Spaß und Abkühlung sorgen.
4. Coole Gadgets: Kühlmatten und Kühlwesten
Es gibt tolle Erfindungen, die deinem Hund helfen können:
Kühlmatten: Diese speziellen Matten enthalten ein Gel, das kühl bleibt, wenn dein Hund sich drauflegt. Das Tolle: Sie kühlen bis zu 8-12 Stunden lang bei angenehmen 18-22°C, ohne dass du sie in den Kühlschrank legen musst. Sie werden automatisch durch den Druck aktiviert, wenn dein Hund sich drauflegt.
Kühlwesten: Diese Westen werden mit Wasser befeuchtet und kühlen deinen Hund durch Verdunstung. Die besten Modelle können die Körpertemperatur deines Hundes innerhalb von 20 Minuten um fast 2°C senken! Das ist eine Menge und kann den Unterschied zwischen Wohlbefinden und Hitzestress ausmachen.
Pfotenschuhe: Spezielle Hundeschuhe mit Aluminiumsohle können die Pfoten deines Hundes vor heißem Asphalt schützen. Sie reduzieren die Hitze, die von unten auf die Pfoten einwirkt, erheblich.
5. Schattige Plätzchen schaffen
Sorge dafür, dass dein Hund immer ein kühles Plätzchen zum Ausruhen findet:
- Zugluftfreie, kühle Bodenflächen wie Fliesen
- Schattige Plätze im Garten
- Feuchte Handtücher zum Draufliegen (nicht direkt auf den Hund legen!)
Notfall: Was tun, wenn dein Hund überhitzt ist?

Wenn du bemerkst, dass dein Hund Anzeichen einer Überhitzung zeigt, musst du schnell, aber richtig handeln:
- Sofort in den Schatten bringen
- Wasser anbieten (aber nicht zwingen zu trinken)
- Langsam abkühlen: Lege feuchte (nicht eiskalte!) Tücher auf Pfoten, Bauch und Hals
- Ventilatoren können helfen, die Verdunstung zu beschleunigen
- Zum Tierarzt: Bei starken Symptomen oder wenn sich dein Hund nicht schnell erholt, fahre sofort zum Tierarzt
Wichtig: Kühle deinen Hund NIEMALS mit eiskaltem Wasser! Das kann einen Schock auslösen und die Blutgefäße verengen sich, wodurch die Wärme im Körper eingeschlossen wird. Lauwarmes bis kühles Wasser ist viel besser.
Kreative Abkühlungstricks für heiße Tage
Selbstgemachtes Hundeeis
Du kannst ganz einfach leckeres Eis für deinen Hund machen:
- Naturjoghurt mit etwas Honig und Banane mischen
- In Eiswürfelformen oder alten Joghurtbechern einfrieren
- Als Stiel kannst du ein Kaustäbchen verwenden
Gefrorene Kong-Spielzeuge
Fülle ein Kong-Spielzeug mit einer Mischung aus:
- Naturjoghurt
- Etwas Leberwurst oder Nassfutter
- Kleinen Leckerli-Stückchen
Dann ab in den Gefrierschrank! Das beschäftigt deinen Hund und kühlt gleichzeitig.
Wassermelonen-Snack
Wassermelone besteht zu über 90% aus Wasser und ist eine tolle Erfrischung für Hunde. Achte nur darauf, alle Kerne zu entfernen und gib sie in Maßen (ohne Schale).
Die Hitzeampel: Wann ist es zu heiß?
Um dir die Entscheidung zu erleichtern, hier unsere Hunde-Hitzeampel:
GRÜN (bis 24°C):
- Normales Spielen und Gassi gehen möglich
- Immer Wasser dabeihaben
GELB (24-28°C):
- Nur schattige Wege wählen
- Kürzere Spaziergänge
- Anstrengende Aktivitäten vermeiden
- Kühlhilfen wie Kühlwesten nutzen
ROT (über 28°C):
- Nur kurze Toilettengänge
- Hauptaktivitäten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen
- Besondere Vorsicht bei Risikogruppen (kurznasige Hunde, dicke Hunde, Welpen, Senioren)
Häufige Fragen zum Hitzeschutz
Frage: Soll ich meinen Hund im Sommer scheren lassen?
Das kommt auf die Rasse an. Bei vielen Hunden mit Unterwolle (wie Huskys oder Schäferhunde) ist das Fell ein natürlicher Isolator, der auch vor Hitze schützen kann. Eine komplette Schur kann sogar schaden und zu Sonnenbrand führen. Besser ist es, regelmäßig zu bürsten, um lose Unterwolle zu entfernen. Frage am besten deinen Tierarzt oder einen professionellen Hundefriseur um Rat.
Frage: Hilft ein nasses Handtuch über dem Hund?
Ein nasses Handtuch direkt auf dem Fell kann dazu führen, dass die Feuchtigkeit nicht verdunsten kann und die Wärme unter dem Handtuch eingeschlossen wird. Besser: Lass deinen Hund auf einem feuchten Handtuch liegen oder befeuchte nur Pfoten und Bauch.
Frage: Wie viel Wasser sollte mein Hund trinken?
Als Faustregel gilt: Ein Hund sollte täglich etwa 50-60 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht trinken. Bei Hitze kann sich dieser Bedarf verdoppeln! Ein 20 kg schwerer Hund braucht also normalerweise etwa 1 Liter, bei Hitze bis zu 2 Liter Wasser täglich.
Frage: Kann mein Hund Sonnenbrand bekommen?
Ja, besonders Hunde mit hellem oder dünnem Fell sowie kahlen Stellen können Sonnenbrand bekommen. Besonders gefährdet sind Nasenrücken, Ohrenspitzen und Bauch. Es gibt spezielle Sonnencremes für Hunde – frage deinen Tierarzt nach einer geeigneten Marke.
Zusammenfassung: Die 5 wichtigsten Hitze-Regeln
- Niemals im Auto lassen – auch nicht „nur kurz“
- Immer frisches Wasser bereitstellen
- Aktivitäten in die kühlen Stunden verlegen
- Schatten und Kühlung anbieten
- Warnsignale ernst nehmen und im Zweifel zum Tierarzt
Mit diesen Tipps steht einem coolen Hundesommer nichts mehr im Weg! Denk daran: Dein Hund kann dir nicht sagen, wenn ihm zu heiß ist – du musst für ihn mitdenken. Achte auf die Signale deines vierbeinigen Freundes und genieße gemeinsam die schöne Sommerzeit!
Hast du schon mal erlebt, dass dein Hund bei Hitze Probleme hatte? Oder hast du noch coole Tricks, wie du ihn abkühlst? Schreib uns deine Erfahrungen gerne in die Kommentare!